Vortrag: Die EU auf dem Weg zu einer resilienten Sicherheits- und Verteidigungspolitik
Univ.-Prof. Mag. Mag. Dr. Paul Gragl, Institut für Europarecht, Universität Graz
Montag, 20. Oktober 2025, 19 Uhr
Aula der Universität Graz, Hauptgebäude (1.Stock), Universitätsplatz 3, 8010 Graz [Lageplan der Uni Graz] sowie
- per Liveübertragung in den Regionen
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Der Live-Stream ist kurz vor Veranstaltungsbeginn (19 Uhr) kosten- und anmeldefrei aufrufbar >> zur Liveübertragung
>> Info-Blatt zum Vortrag (PDF)
Zum Vortrag:
Spätestens seit dem 24. Februar 2022 ist die Welt im Wandel und die geopolitische Situation für die Europäische Union eine völlig andere. Kants Vernunftidee einer in Freundschaft verbundenen Welt von völkerrechtsfreundlichen Staaten mag wohl noch für die EU und ihre Mitgliedstaaten selbst gelten, außerhalb jedoch scheint Hobbes‘ Naturzustand einer internationalen Anarchie zu lauern. Wie kann sich die Union in ihrer Sicherheits- und Verteidigungspolitik also resilient machen, wenn diese keine genuine Unionskompetenz darstellt und aufgrund des Einstimmigkeitsprinzips vom Willen aller Mitgliedstaaten abhängig bleibt? Welche rechtlichen Möglichkeiten hat die Union daher, der aktuellen Bedrohungslage zu begegnen? Und was bedeutet „Resilienz“ in diesem Zusammenhang überhaupt?
Paul Gragl ist seit 2021 als Professur für Europarecht an der Universität Graz tätig. Davor war er seit 2013, zuletzt als Reader in Public International Law and Theory, an der Queen Mary, University of London beschäftigt. Seine Forschungsschwerpunkte und -interessen sind vielfältig und umfassen nicht nur das Europarecht selbst, sondern auch das Völkerrecht und die Rechtstheorie bzw. Rechtsphilosophie. Alle diese Bereiche finden auch in seiner aktuellen Forschung zur Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union ihren Niederschlag. In diesem Zusammenhang forscht er auch zur Frage, ob und wie eingefrorenes russisches Staatsvermögen rechtskonform eingezogen werden kann.