Aula der Universität Graz, Hauptgebäude (1.Stock), Universitätsplatz 3, 8010 Graz [Lageplan der Uni Graz] sowie
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- per Live-Übertragung im Internet
Der Live-Stream ist kurz vor Veranstaltungsbeginn (19 Uhr) kosten- und anmeldefrei aufrufbar. >> zur Live-Übertragung
>> Info-Blatt zum Vortrag (PDF)
Die Montagsakademie bietet allgemein verständliche Vorträge aus der Welt der Wissenschaft:
frei zugänglich und kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zum Vortrag: Wir stellen vor, wie Sie in Graz durch naturnahes Gärtnern Zeit, Geld und Nerven sparen und dabei die steirische Artenvielfalt unterstützen können. Kleingartenanlagen sind grüne Inseln in der Stadt. Sie bieten Erholung für uns Menschen, aber auch Lebensraum für erstaunlich viele Arten. Pflanzen in Kleingärten verbessern die Luftqualität der Stadt und helfen beim Kühlen Ihres Stadtteils. Eine schattige Pergola, bewachsen mit Weinreben oder Kiwi, bietet beispielsweise nicht nur Schatten, sie kühlt auch durch die Abgabe von Wasserdampf. So leisten Pflanzen einen großen Beitrag zur Klimafitness einer Stadt wie Graz – Stichwort „Ökosystemdienstleistungen“. Die teilweise Selbstversorgung mit Kräutern, Obst und Gemüse und das Verbringen von Freizeit und Urlaub im Kleingarten verringern den persönlichen CO2-Fußabdruck von Kleingärtner*innen erheblich. Unsere Studie in Kooperation mit dem Landesverband der Kleingärtner Steiermark zeigt, wie artenreich und naturnah Kleingärten sein können. Jeweils vier Pächter*innen öffneten bereitwillig ihre Parzellentür für Gabriele Heibl, die in den Anlagen Kroisbach, Steinfeld und Paul Zeilbauer die ganze Pracht und Vielfalt an Pflanzen erheben durfte. Nicht nur Obst-, Gemüse- und Zierpflanzen, nein auch eine erstaunliche Vielfalt an „Wildpflanzen“, finden sich in den Grazer Kleingärten. Mit Ass.Prof. Dr. Adam Clark konnten wir zeigen, dass die Artenvielfalt in Kleingärten sogar höher ist als für Kontinentaleuropa üblich.
Zur Person: Maria Müller ist Professorin für Pflanzenphysiologie am Institut für Biologie der Universität Graz und startete ihre Karriere in der Waldschadensforschung. Heute liegt ihr Forschungsschwerpunkt in der antioxidativen Stressabwehr von Pflanzen. Anna Gasperl ist externe Lektorin an der Universität Graz und war als Universitätsassistentin in der AG Stress- und Zellbiologie der Pflanzen tätig. Davor absolvierte sie das Doktoratsstudium Naturwissenschaften an der Universität Graz und war als Naturvermittlerin im Botanischen Garten der Universität Graz, sowie im Naturkundemuseum des Universalmuseums Joanneum Graz tätig. Maria Müller und Anna Gasperl befassen sich mit der Stress-Toleranz von Pflanzen gegenüber Umweltfaktoren (z. B. Lichtverhältnisse, Trockenheit) und Pathogenen (z.B. Zucchini-Gelbmosaikvirus an steirischem Ölkürbis) und wie sich Pflanzen physiologisch an widrige Bedingungen anpassen. Dieses Anpassen erfordert auch in Pflanzen Informationsaustausch auf verschiedenen Ebenen, bis hin zu den Zellkompartimenten (z.B. Signalübertragung von den Chloroplasten zum Zellkern). Durch frühere Zusammenarbeit mit Dr. Gerhard Bedlan (AGES Wien, i.R.) und auf gemeinsame Initiative mit dem Landesverband der Kleingärtner Steiermark hin entstand die Idee zur Erfassung der Biodiversität in Grazer Kleingärten.